Wird das UC-Puzzle ab dem 1. Oktober 2023 neu gemischt?
Wie mit der EU vereinbart, bietet Microsoft ab dem 1. Oktober in der Europäischen Union und in der Schweiz neue O365/M365 Lizenztypen an, welche Teams nicht mehr automatisch gebündelt enthalten.
Europäischen Kunden sollen damit mehr Wahlmöglichkeiten bekommen neben Microsoft Teams auch andere UC-Hersteller wie Cisco/Webex, Zoom, RingCentral,… kosteneffizienter in Microsoft 365 / Office 365 zu integrieren. Darüber hinaus hat Microsoft angekündigt auch die APIs zukünftig noch offener zu gestalten, damit andere Hersteller ihre Integrationen in die Office-Welt verbessern können.
Wir haben eine erste signifikante Anzahl Kundenszenarien und Collaboration/UCaaS-Workload-Verteilungen beispielhaft durchgerechnet als Kombinationen anderer UC-Hersteller versus Microsoft/Teams alleine mit dem existierenden- und dem neuen EEA-Lizenzmodell. Nach den von Microsoft veröffentlichten neuen Preisstrukturen ist es für existierende O365/M365-Kunden, die Teams präferiert (weiter-) benutzen wollen, offensichtlich günstiger, wenn sie auf dem existierenden Lizenzmodell bleiben. Für Neukunden wird Teams nach den veröffentlichten Preismodellen durch die separaten Lizenzen teurer. Es wird abzuwarten sein, wie die Discount-Strategie von Microsoft und den UC-Mitbewerbern in engen Konkurrenzsituationen aussehen wird. Kunden, die andere UC-Lösungen und UC-Clients wie Cisco/Webex, RingCentral oder Zoom integriert haben oder deren Integration als Alternative zu Teams in Erwägung ziehen, fahren mit dem neuen EEA-Lizenzmodell günstiger, weil hier weniger oder keine Workload-Überlappungen / Doppellizensierung / Doppelkosten von Workloads entstehen!
Vergleicht man nur die sowohl Architektonisch-/Technischen als auch kosteneffizientesten Hersteller/Kombinationen und Workload-Verteilungen bezüglich der reinen Basis-Lizenzen, gibt es mit dem neuen EEA-Licensing kommerziell zum Teil sehr enge Situationen, bei denen die Kunst „Äpfel mit Äpfeln“ zu vergleichen entscheidet. Das genaue Verständnis von Lizenz-Spitzfindigkeiten und die kleinen, aber feinen Unterschiede bei Zusatz-Lizenzen der verschiedenen Hersteller können dann für den ein- oder anderen Kunden überraschend doch zu größeren Kostenunterschieden führen. Je nach Hersteller und gewähltem Lizenzmodell der Hersteller ist nicht immer automatisch alles eventuell Benötigte in den Basislizenzen enthalten!
Gerade bei auf den ersten Blick kommerziell engen Vergleichssituationen muss die fundierte ganzheitliche Detailbetrachtung von Architektur, Technik, Funktionalitäten, Peripheriekosten und Zusatzlizenzen mit der kommerziellen Betrachtung korreliert werden – und vor allem auf die differenzierte Gewichtung des Kunden!
Die Kostenunterschiede je nach Konstellation/Kombination und Collaboration/UCaaS Workload-Verteilung können aber auch weiterhin extrem groß werden, bei Auswahl der unpassendsten UC-Hersteller oder der falschen Kombination von Herstellern im jeweiligen Kundenkontext – diese unwirtschaftlichen Konstellationen existieren trotzdem bei Kunden! Insbesondere während der Pandemie sind schnell diverse Stilblüten entstanden, die es im Interesse der Wirtschaftlichkeit fundiert aufzulösen gilt! Je weniger ganzheitlich und differenziert man bei der Korrelation Architektonisch/Technischer- und Lizenz-Feinheiten vorgeht, desto mehr werden Äpfel mit Birnen verglichen und desto höher sind die vergessenen Folgekosten! Noch schlimmer ist es überhaupt nicht zu vergleichen / zu rechnen und irgendeinen Hersteller oder mehrere oder überlappend mehrere auszuwählen… vielleicht weil Kunde X oder Partner Y es “genauso” gemacht hat. Bis zu mehr als 60% Mehrkosten haben wir in unseren Marktanalysen, RFIs, RFQs und RFPs bereits gesehen.
Wurden strategischen Entscheidungen nicht auf solider Analyse getroffen, sehen wir in vielen Unternehmen Schutzreflexe zur Reduktion des finanziellen Schadens. Man verringert Funktionalitäten oder stattet weniger Benutzer aus als ursprünglich geplant, weil während oder nach der Transformation auffällt, dass Kosten übersehen oder nicht einkalkuliert wurden. Abschließend ist zu sagen, dass zumindest solange Geld in Unternehmen eine Rolle spielt, gibt es kein „one fit´s all“! Es gibt nicht genau den einen Hersteller oder die Hersteller-Kombination, die für alle Kunden passt! Und es gibt auch keinen Hersteller, der alle fünf Collaboration- und die darin enthaltenen drei UC-Workloads sowie jegliche Peripherie wie Telefone (falls noch gewünscht), Videoraumsysteme, Contact-Center usw. gänzlich aus einer Hand liefern kann.
Wichtiger Hinweis: Alles muss für jeden Kunden individuell kalkuliert und im spezifischen Kontext korreliert werden! GLUCH Communications kalkuliert sogenannte “Architecture Correlated Business Cases”, denn beides ist zwingend erforderlich: ausgeprägtes herstellerunabhängiges Architekturwissen sowie ein tiefes Verständnis aller Lizenzierungsmodelle.